Wie der Name „Niebüll“ entstand
Etwa im 8./9. Jh. n. Chr. besiedelten die Friesen vom südlichen Nordseeraum her die höher gelegenen Flächen unseres Gebietes. Auch vom Norden her ließen sich zu dieser Zeit Menschen hier nieder.
Eine stärkere Besiedlung unseres Gebietes erfolgte dann zu Beginn des 11. Jahrhunderts.
Bischof Nicolaus IV. Wulf ordnete am 1. November 1436 an, dass über den Bestand des bischöflichen Einkommens ein Register erstellt werden sollte. Dieses stützte sich z.T. auf bereits vorhandene Aufzeichnungen.
In diesem „liber censualis episcopi Slesvicensis“ wird „Nigebul“, etwas später „Nubul“, erstmals urkundlich erwähnt. Das bedeutet jeweils „neue Siedlung“.
Eine weitere urkundliche Nennung ist im „Erdbuch des Bischofs von Schleswig“ von 1509 zu finden.
Es wird auch „Zinsbuch“ genannt, da es sich hierbei um ein Heberegister handelt.
Dieser Urkunde kommt besondere Bedeutung zu. Das Schriftwesen im Mittelalter war fast nur eine Sache der Geistlichkeit. Sie stellte Verzeichnisse über den Kirchenbesitz auf, die eine wichtige Quelle für die frühere Besiedlung sind.
Urkunden für die Zeit vor dem 16. Jahrhundert sind für unser Gebiet nicht häufig. Sicherlich sind etliche auch verloren gegangen durch kriegerische Auseinandersetzungen und Zerstörungen durch Sturmfluten. Durch die besser ausgebauten Kanzleien der Herzöge und die größere Schriftgewandtheit gibt es in der folgenden Zeit mehr schriftliche Aufzeichnungen.
Niebüll ist wahrscheinlich älter als nachweislich erwähnt, nur fehlen bis jetzt die Urkunden.
Vielleicht wurde der Ort davor auch anders genannt. „Mooringer“ war z.B. eine Bezeichnung, die auf Einwohner verschiedener Siedlungen zutreffen konnte. Bis in das 18. Jahrhundert hinein sind die Namen „Niebüll“ und „Westermoor“ nebeneinander gebraucht worden.
Gemeint ist das Risummoor, das ringförmig von den Siedlungen Risum, Lindholm, Klockries, Gath, Uhlebüll, Niebüll, Deezbüll und Maasbüll umgeben wird.